Der bei uns beheimatete Holunder ist der Baum von Frau Holle. Sie wird als Göttin der Wildnis bezeichnet und besitzt die Fähigkeit, den ausgelasteten Menschen wieder Kraft und Nährstoffe zu vermitteln. So dient der Holunder als Schutzbaum und wurde früher immer in der Nähe von Häusern gepflanzt. Er sucht die Nähe zu den Menschen und schenkt ihnen im Gegenzug ein sicheres und schützendes Gefühl. Es war früher auch keine Seltenheit, dass die Leute dem Holunder Früchte und Brot opferten, um die im Holunder wohnende Göttin „Holle“ nicht zu verärgern. Wenn alles in Ordnung war, schenkte der Holunder den Menschen Beeren und Blüten. Damit konnten sie ihre Gesundheit aufrechterhalten. Der lateinische Namen von Holunder lautet „Sambucus nigra“. Die Herkunft dieses Namens ist unklar. „Nigra“ jedoch bedeutet schwarz, was auf die Beeren des Baumes hindeutet. Ende Mai, Anfang Juni gehen die kleinen gelblich-weissen, fünfstrahligen Blüten auf. Die Blüten haben einen süsslichen Geruch. Die blauschwarzen Beeren sind oft bereits Anfang August reif. In Form von Sirup kann man Früchte und Blüten ausgezeichnet bei Erkältung einsetzen.

Anwendungen

Akut

Als schweisstreibendes Mittel (Diaphoretikum) bei fiebrigen Erkältungskrankheiten und bei Husten mit Verschleimung.

Kur

Als vorbeugendes Aufbaumittel (Tonikum) zur Abwehr einer Grippe oder einer Erkältung. Bei chronischen Atemwegsbeschwerden wie Bronchitis, Nebenhöhlenentzündungen und Stockschnupfen.

Tee

Wasser aufkochen und 3 Minuten stehen lassen, damit die Temperatur etwas absinkt. 3 Teelöffel der Blüten mit Wasser ansetzen und 10 Minuten ziehen lassen. Mehrmals täglich 1 Tasse warm trinken. Holunderblütentee eignet sich sehr gut für Kinder. Bei Erkältungskrankheiten oder zur Unterstützung bei rheumatischen Beschwerden kann täglich bis zu einem Liter Holunderblütentee getrunken werden.

Tinktur

Die Frischpflanzentinktur sowie die spagyrische Urtinktur können akut und als Kur angewendet und nebst den genannten Anwendungen auch zur Darm- und Blutreinigung genutzt werden. Der spagyrische Spray eignet sich zur Unterstützung bei Neuralgien, Asthma (Kinder), Katarrhen und chronischer Bronchitis.

Wirkung

Holunderblüte wirkt schweisstreibend, harntreibend, immunstärkend und vermehrt die Bronchialsekretion (schleimlösend).

Wirkstoffgruppe: Flavon-Glykoside

Hinweis

Holunderblüten eignen sich hervorragend zur Herstellung von Sirup.

Die unreifen Beeren sind leicht giftig und können nach dem Essen zu Übelkeit, Durchfall und Erbrechen führen. Sobald die Beeren jedoch erhitzt werden (Sirup, Gelee), verlieren die Beeren ihre Giftigkeit.