Nov 23, 2016

Stiefmütterchen – Viola tricolor

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Optisch hat das Stiefmütterchen einiges zu bieten. Weisse, gelbe und violette Farben schmücken die kleinen Blüten. Dieses Markenzeichen macht die Pflanze unverkennbar und auf den ersten Blick sympathisch. Die Blütezeit des Stiefmütterchens beginnt im Mai und dauert bis in den Oktober. Als Standort wählt sie gerne Roggenfelder aus, weil die Ausscheidungen der Roggenwurzel wichtige Nährstoffe darstellen. Die Herkunft des deutschen Namens lässt auf die Anordnung der obersten Blütenblätter schliessen. Sie stellen beim Ackerstiefmütterchen zwei Stühle dar, welche die Stiefmutter für sich in Anspruch nimmt. Auf den beiden seitlichen Stühlen sitzen ihre eigenen Töchter. Auf dem Untersten sitzen die Stieftöchter, die sich mit einem einzigen Stuhl begnügen müssen. Der lateinische Name lautet Viola tricoloris und beschreibt die Dreifarbigkeit der Blüten. Sein Wesen ist spezifisch auf die Bewahrung der Schönheit unserer Haut ausgerichtet. Dies beweisen altertümliche Kräuterbücher aus dem 16. Jahrhundert. Paracelsus berichtet von Viola tricoloris als Wundmittel und als Pflanze bei verschiedenen Hautkrankheiten.

Die Haut ist das grösste Ausscheidungsorgan des Körpers und wird zu Recht Spiegel der Seele genannt. Das getrocknete Kraut regt die Nierentätigkeit an und versorgt die Haut mit essentiellen Heilkräften.

Anwendungen

Akut / Kur

Äusserlich und innerlich bei unterschiedlichen Hauterkrankungen. Äusserlich und innerlich bei unterschiedlichen Hauterkrankungen. Darunter zählen Neurodermitis, Ekzeme, Impetigo (Grindflechte), Akne und Juckreiz (Pruritus). Bei Kleinkindern ausserdem bei Milchschorf und entzündeter Haut im Windelbereich.

Tee

Zur Zubereitung von Tee nimmt man die fein geschnittene und getrocknete Pflanze und übergiesst sie mit kochendem Wasser. Nach zehn Minuten kann der Tee abgesiebt werden. In der Volksmedizin wird das Stiefmütterchen als Tee- oder Tinkturzubereitung zur vermehrten Entgiftung über die Haut verwendet.

Tinktur

Die Tinktur wird innerlich in Form einer hochwertigen spagyrischen oder einer Frischpflanzen-Urtinktur verwendet. Für Kinder und Erwachsene geeignet. Eine korrekte Anwendung besteht aus 3 mal 2 Sprüher unter die Zunge oder 3 mal 20 – 30 Tropfen mit etwas Wasser verdünnt. Äusserlich für Umschläge etwa 60 Tropfen der Tinktur in einen Deziliter warmes Wasser geben und das Wickeltuch darin tränken. Bei Akne kann diese Mischung zum Abtupfen der entzündeten Stellen genutzt werden.

Wirkung

Das Stiefmütterchen wirkt entzündungshemmend (antiphlogistisch) und leicht ausscheidend (diuretisch).

Wirkstoffgruppe: Flavon-Glykoside

Hinweis

Bei Frühjahrskuren ist es sinnvoll die Stoffwechselfunktionen der Haut anzuregen. Das Stiefmütterchen erfüllt diese Eigenschaft und unterstützt daher Entschlackungskuren.