Die immergrüne Pflanze ist mehrjährig und gehört zur Familie der Heidekrautgewächse. Verbreitet auf der Iberischen Halbinsel, in ganz Mitteleuropa sowie in Zentralamerika blüht sie von März bis Juni. Die Lebensdauer dieser Pflanze beträgt über hundert Jahre. Der deutsche Name leitet sich aus dem griechischen „Arcto“ (Bär) und „staphylos“ (Traube) ab. Die gleiche Bedeutung hat Uva ursi. Die bei uns verwendete Art stammt aus Gründen des Artenschutzes ausschließlich von wildwachsenden Pflanzen aus Spanien oder Italien. Bärentraubenblätter werden bereits in den englischen Kräuterbüchern des 13. Jahrhunderts erwähnt. Erste wissenschaftliche Untersuchungen wurden aber erst im 18. Jahrhundert in Wien durchgeführt. Mit Erfolg testeten Ärzte in Selbstversuchen die Pflanze bei Nierensteinen und Blasenentzündungen. Weiter wurde die Pflanze zum Gerben von Häuten und als Farbstoff verwendet. Die roten, mehlhaltigen Beeren werden im Norden dem Brot beigemischt und auch zu Sirup verkocht.

Anwendungen

Akut

Zur Behandlung bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege sowie zur Unterstützung bei Blasen- und Nierenkatarrhen. Bei der Einnahme von Bärentraubenblättern sollte auf eine basische Ernährung (zusätzliche Einnahme einer Basenmischung) geachtet werden.

Kur

Keine Empfehlung

Tee

Teezubereitungen eignen sich für akute Anwendungen. 2 Teelöffel der fein zerschnittenen, getrockneten Pflanze mit kaltem Wasser ansetzen und 4 Stunden stehen lassen und anschließend kurz erwärmen und 4 mal täglich eine Tasse davon trinken. Die Therapie muss nach einer Woche beendet werden. Für Jugendliche ab 12 Jahren und Erwachsene anwendbar.

Tinktur

In homöopathischer oder spagyrischer Form kann Bärentraubenblatt über längere Zeit erfolgreich zur Stärkung der Nieren und der Blase angewendet werden.

Wirkung

Zubereitungen mit Bärentraubenblättern wirken gegen Bakterien

Wirkstoffgruppe: Phenolglykoside

Hinweis

Der hohe Gerbstoffgehalt (bis zu 30% Pyrogallolgerbstoff) bedingt Magenreizungen und Erbrechen, daher ist Vorsicht bei Magenstörungen geboten, ebenso während der Stillzeit. Während der Schwangerschaft sollte auf die Einnahme von Bärentraubenblättern verzichtet werden. Sie können auch Wehen-anregend wirken.