Wirkstoffe

Schwarztee – Camelia sinensis

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Das Teekraut ist aufgrund seiner Geschichte, Kultur und Heilwirkung eine der faszinierendsten Pflanzen. Weltweit sind Tee und Wasser die meist konsumierten Getränke. Tee hat sich als Kult etabliert. In Europa war bis vor wenigen Jahren vor allem der englische Schwarztee bekannt. Durch unterschiedliche Verarbeitungstechniken wird aus den Blättern der Teepflanze Grüntee oder Schwarztee hergestellt. Im Gegensatz zum Schwarztee, bei welchem im Herstellungsprozess (Oxydation und Fermentation) fast alle Bestandteile verändert werden, bleibt beim Grüntee durch Dämpfen, Trocknen und anschliessendes Rollen eine Vielzahl von Wirkstoffen vollständig erhalten. Gegen 400 verschiedene Sorten sind heute bekannt, was den umfassenden gesundheitlichen Nutzen erklärt. Die bekanntesten Eigenschaften sind: antioxidativ und damit zellschützend, anregend und belebend aufgrund des Koffeins und stoffwechselanregend.

Der Anbau in den Teeplantagen Asiens wird oft mit dem Weinbau in Europa verglichen – denn auch Schwarztee gibt es in unterschiedlichsten Sorten, mit verschiedenen Eigenschaften, für jeden Geschmack und in jeder Preislage. Die Blätter werden in verschiedenen Jahreszeiten und Wachstumsstadien gepflückt, was das Verhältnis der Inhaltsstoffe untereinander und das Aroma bestimmt.

Anwendungen

Akut

Schwarztee dient aufgrund des hohen Gehalts an Coffein als Anregungsmittel und kann wegen des Gerbstoffgehalts als hilfreiches Mittel bei akutem Durchfall eingesetzt werden.

Kur

Als Genussmittel

Tee

Ein Tee kann mit getrockneten Schwarzteeblättern zubereitet werden. 2 Gramm mit heissem, nicht siedendem Wasser übergiessen und zugedeckt ziehen lassen. Zu beachten gilt, dass bei der Anwendung als Anregungsmittel der Tee nur zwei Minuten im Wasser ziehen darf. Bei der Anwendung bei Durchfall jedoch 15 Minuten ziehen muss.

Tinktur

Nicht gebräuchlich.

Wirkung

Schwarztee wirkt anregend und fördert die Durchblutung. Die enthaltenen Gerbstoffe wirken bei Durchfall (antidiarrhoisch). Wirkstoffgruppe: Alkaloide

Hinweise

Schwarztee sollte nicht zusammen mit Arzneimittel eingenommen werden. Die enthaltenen Gerbstoffe können die Aufnahme von Wirkstoffen beeinträchtigen.

Birke – Betula pendula

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Die Birke sucht sich trockene und nährstoffarme Standorte aus. An ihre Umgebung kann sich dieser Baum sehr gut anpassen. Man findet sie in Wohngebieten wie auch in Wäldern oder an Waldrändern. Gegen Frost und Dürre ist sie völlig unempfindlich. „Bhûrgá-s“ nannten die Inder eine Art Birke, deren weisse Rinde als Schreibmaterial benutzt wurde. „Bhargás“ bedeutet auf Altindisch weiss und lässt sich auf die helle Rinde der Birke zurückführen. Die alten Griechen verordneten die Birkenrinde als Hautheilmittel bei Psoriasis und anderen Hauterkrankungen. Bei Nieren- und Blasenbeschwerden kommt sie dank der entwässernden Wirkung seit langer Zeit erfolgreich zum Einsatz. Interessant ist auch die Verbindung der beiden Organe Haut und Niere, die in vielen Heilpraktikanwendungen als Einheit angesehen wird. Genau dort setzt die Birke mit ihren Fähigkeiten an. Innerhalb eines Tages gibt sie bis zu 70 Liter Wasser über den Stamm ab. Die Birke kann folglich Entgiftungsprozesse einleiten, was sie zu einer wunderbaren Pflanze gegen Frühjahrsmüdigkeit macht, da dies im Zusammenhang mit einer ungenügenden Ausscheidung steht.

Anwendung

Akut

Durchspülungstherapie bei bakteriellen, entzündlichen und krampfartigen Erkrankungen der Harnwege. Zur Behandlung leichter Nieren- und Blasenbeschwerden und bei Nierengriess.

Kur

Als unterstützende Behandlung bei rheumatischen Beschwerden und Hautbeschwerden im Zusammenhang mit einer ungenügenden Nierentätigkeit

Tee

Teezubereitungen eignen sich für akute sowie chronische Anwendungen. 1 Esslöffel der fein zerschnittenen und getrockneten Pflanze mit warmem Wasser übergiessen und nach 10 Minuten absieben. 4 mal täglich eine Tasse davon trinken. Für Jugendliche ab 12 Jahren und Erwachsene anwendbar. Bei einer Teekur sollte nach 14 Tagen eine Pause eingeschaltet werden.

Tinktur

Die Frischpflanzentinktur kann akut sowie chronisch angewendet werden. 3 mal täglich 30 Tropfen mit etwas Wasser verdünnen und einnehmen. Bei einer wassertreibenden (diuretischen) Therapie muss auf eine genügend grosse Flüssigkeitszufuhr geachtet werden.

Wirkung

Zubereitungen mit Birkenblättern wirken entwässernd (diuretisch). Wirkstoffgruppe: Flavon-Glykoside

Hinweise

Keine Therapien mit Birkenblättern bei eingeschränkter Herz- oder Nierentätigkeit.

Grüner Hafer – Avena sativa

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Hafer hat sich in Europa vor über 3000 Jahren durchgesetzt. Pfahlbauer kultivierten dieses Getreide und verwendeten es als Nahrungsmittel. Der Hafer liefert auch bei ungünstigen Witterungsbedingungen (Staunässe, Trockenheit, mangelnde Bodenqualität) und schlechter Nährstoffversorgung stabile Erträge. Die einjährige Pflanze ist somit ein zuverlässiger Grundversorger für Mensch und Tier. Mit dem Import der Kartoffel Mitte des 16. Jahrhunderts verlor der Hafer als Nahrungsmittel etwas an Bedeutung. Heute wird Hafer beispielsweise als Rohstoff für die Herstellung von Stroh, Cerealien, Extrakten für die Medizin und Mehl verwendet. Als Nahrungsmittel weist der Hafer eine äusserst hochwertige Zusammensetzung an Vitaminen, Spurenelementen und Mineralien auf. Daher erklären sich die vielfältigen Erzeugnisse und der hohe ernährungsphysiologische Nutzen von Hafer. Besonders hervorzuheben sind die im Hafer enthaltenen Kohlenhydrate (Zuckerbestandteile). Sie sind die Schlüsselsubstanzen und in erhöhter Konzentration in der äusseren Schicht der Haferkörner zu finden. Tagesmengen von 10 Gramm sind auch für Personen mit einer Glutenunverträglichkeit unproblematisch.

Anwendungen

Akut

Angst- und Spannungszustände sowie Schlafstörungen durch Nervenschwäche und als Durchspülmittel (Diuretikum).

Kur

Als Aufbaumittel (Tonikum) bei Müdigkeit, Schwächegefühl nach Krankheiten und zur Kräftigung bei Überforderung durch Schule oder Geschäft. Unterstützend bei Burnout-Syndrom.

Tee

1 gehäufter Esslöffel des getrockneten Krauts (etwa 3 g) mit 3 dl heissem, nicht kochendem Wasser übergiessen. Man lässt den Tee auf Zimmertemperatur abkühlen und siebt ihn anschliessend ab. Mehrmals täglich eine Tasse, zuletzt vor dem Schlafengehen trinken. Für Kinder und Erwachsene gut geeignet.

Tinktur

Die Frischpflanzentinktur sowie die spagyrische Urtinktur kann akut und chronisch angewendet werden. 1 bis 3 mal täglich und ein mal vor dem Schlafengehen mit 30 Tropfen bzw. 2 Sprühstössen anwenden. Für Kinder und Erwachsene gut geeignet.

Wirkung

Hafer ist reich an Mineralien und allgemeinen Nährstoffen. Er liefert dem Körper ergänzende Vitalstoffe. Weiter senkt Hafertee den Harnsäurespiegel des Blutes. Somit dient Hafer als Begleitmittel (Adjuvans) bei Gicht und Rheuma. In therapeutischen Dosen sind keine Nebenwirkungen bekannt. Wirkstoffgruppe: Flavon-Glykoside

Hinweise

In Mischungen mit Johanniskraut und Kamille eignet sich der Hafer sehr gut zur Unterstützung bei Kindern und Jugendlichen mit ADHS. Bäder mit Haferstroh können bei Gicht, Rheuma und Hautleiden Linderung bringen. Haferbrei wirkt bei Kindern und Erwachsenen gegen Verstopfung.

Arnika – Arnica montana

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Auf steinigem Gelände oberhalb der Waldgrenze scheint sich Arnika wohlzufühlen. In kleinen Gruppen von etwa vier bis fünf Pflanzen schmücken sie mit ihrem leuchtenden Blütengelb den grauen Untergrund. In den Bergen kann die Blütezeit bis Mitte September reichen. Der lateinische Name lautet Arnika montana. Über die Herkunft des Namens Arnika ist man sich nicht einig. Montana deutet jedoch auf den Standort in den Bergen hin. Interessant ist, dass die Pflanze im frühen Mittelalter nie erwähnt wurde. Die ersten Beschreibungen gehen auf das 17. Jahrhundert zurück. In dieser Zeit wurde Arnika in der Volksmedizin zur innerlichen Anwendung bei Fieber und äusserlich bei Verletzungen angewendet. Heutzutage gilt Arnika als Wundermittel in Notsituationen. Es darf in keinem Haushalt fehlen. Innerliche Anwendungen mit Arnika als Tee oder Frischpflanzentinktur sind aufgrund der leicht toxischen Eigenschaften nicht zu empfehlen.

Anwendung

Akut

Zur Nachbehandlung von Verletzungen und leichten Unfällen, zur Regeneration nach Operationen und zahnärztlichen Eingriffen, bei Wunden verursacht durch Stoss, Schlag und Stich, bei Quetschung und Verstauchung, bei Muskel- und Gelenkbeschwerden sowie bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum.

Kur

Bei rheumatischen Beschwerden, zur Nachbehandlung eines Knochenbruchs und Venenleiden.

Tee

Teezubereitungen eignen sich zur dauerhaften Anwendung nicht. In homöopathischer oder spagyrischer Form kann Arnika jedoch über längere Zeit erfolgreich angewendet werden.

Tinktur

Die Urtinktur kann äusserlich und als Mundspülung verwendet werden. Für Umschläge oder Mundspülungen kann die Tinktur vor der Verwendung 1/10 verdünnt werden. Arnikagels und Arnikacremen enthalten die Tinktur und eignen sich zur Behandlung gut. Für Kinder und Erwachsene anwendbar.

Wirkung

Zubereitungen aus Arnika wirken – vorwiegend bei lokaler (topischer) Applikation – entzündungshemmend (antiphlogistisch), gegen oberflächliche Venenentzündungen (Phlebitis), schmerzstillend (analgetisch), keimreduzierend (antiseptisch) und gegen Entzündungen. Wirkstoffgruppe: Flavon-Glykoside

Hinweise

Zur Unterstützung der Regeneration nach Operationen oder zahnärztlichen Eingriffen kann Arnika auch vorbeugend eingesetzt werden. Zubereitungen aus Arnika sollten auf der Haut nie mit Verbänden oder Gazen eingebunden werden. Ferner können bei längeren Anwendungen Ekzeme oder Überempfindlichkeiten auftreten. Treten unerwünschte Reaktionen auf, sollte jegliche Anwendung mit Arnika gestoppt werden.

Holunder – Sambucus nigra

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Der bei uns beheimatete Holunder ist der Baum von Frau Holle. Sie wird als Göttin der Wildnis bezeichnet und besitzt die Fähigkeit, den ausgelasteten Menschen wieder Kraft und Nährstoffe zu vermitteln. So dient der Holunder als Schutzbaum und wurde früher immer in der Nähe von Häusern gepflanzt. Er sucht die Nähe zu den Menschen und schenkt ihnen im Gegenzug ein sicheres und schützendes Gefühl. Es war früher auch keine Seltenheit, dass die Leute dem Holunder Früchte und Brot opferten, um die im Holunder wohnende Göttin „Holle“ nicht zu verärgern. Wenn alles in Ordnung war, schenkte der Holunder den Menschen Beeren und Blüten. Damit konnten sie ihre Gesundheit aufrechterhalten. Der lateinische Namen von Holunder lautet „Sambucus nigra“. Die Herkunft dieses Namens ist unklar. „Nigra“ jedoch bedeutet schwarz, was auf die Beeren des Baumes hindeutet. Ende Mai, Anfang Juni gehen die kleinen gelblich-weissen, fünfstrahligen Blüten auf. Die Blüten haben einen süsslichen Geruch. Die blauschwarzen Beeren sind oft bereits Anfang August reif. In Form von Sirup kann man Früchte und Blüten ausgezeichnet bei Erkältung einsetzen.

Anwendungen

Akut

Als schweisstreibendes Mittel (Diaphoretikum) bei fiebrigen Erkältungskrankheiten und bei Husten mit Verschleimung.

Kur

Als vorbeugendes Aufbaumittel (Tonikum) zur Abwehr einer Grippe oder einer Erkältung. Bei chronischen Atemwegsbeschwerden wie Bronchitis, Nebenhöhlenentzündungen und Stockschnupfen.

Tee

Wasser aufkochen und 3 Minuten stehen lassen, damit die Temperatur etwas absinkt. 3 Teelöffel der Blüten mit Wasser ansetzen und 10 Minuten ziehen lassen. Mehrmals täglich 1 Tasse warm trinken. Holunderblütentee eignet sich sehr gut für Kinder. Bei Erkältungskrankheiten oder zur Unterstützung bei rheumatischen Beschwerden kann täglich bis zu einem Liter Holunderblütentee getrunken werden.

Tinktur

Die Frischpflanzentinktur sowie die spagyrische Urtinktur können akut und als Kur angewendet und nebst den genannten Anwendungen auch zur Darm- und Blutreinigung genutzt werden. Der spagyrische Spray eignet sich zur Unterstützung bei Neuralgien, Asthma (Kinder), Katarrhen und chronischer Bronchitis.

Wirkung

Holunderblüte wirkt schweisstreibend, harntreibend, immunstärkend und vermehrt die Bronchialsekretion (schleimlösend).

Wirkstoffgruppe: Flavon-Glykoside

Hinweis

Holunderblüten eignen sich hervorragend zur Herstellung von Sirup.

Die unreifen Beeren sind leicht giftig und können nach dem Essen zu Übelkeit, Durchfall und Erbrechen führen. Sobald die Beeren jedoch erhitzt werden (Sirup, Gelee), verlieren die Beeren ihre Giftigkeit.

Salbeiblatt – Salvia officinalis

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Auf der ganzen Welt existieren heute über 900 verschiedene Salbeiarten. Grund dafür ist die Anpassungsfähigkeit dieser Pflanze. In welcher Umgebung die einjährigen Pflanzen wachsen, ist jedoch für die Produktion der Inhalts- und Wirkstoffe von entscheidender Bedeutung. Viel Licht und Wärme ermöglichen dem Salbei die Produktion eines hohen Gehalts an ätherischen Ölen. Er wird bei uns in Gärten an sonnigen Lagen kultiviert. Wild lebender Salbei bevorzugt trockene und steinhaltige Böden und ist daher bei uns eher selten anzutreffen. Der Geruch ist uns nicht fremd, denn Salbei wird in der Küche, in der Heilkunde, in der Parfumindustrie und in der Kosmetik häufig verarbeitet. Für den Eigengebrauch sollte die Pflanze an einem sonnigen und warmen Tag gepflückt werden. So hat man die Gewissheit eines hohen Ölgehalts.

Die Salbei gehört zur Familie der Lippenblütler. Bei den violett bis weisslich gefärbten Blüten lässt sich das Merkmal einer „Lippe“ besonders gut bestimmen. Auch in der medizinischen Verwendung lassen sich in diese Familie bestimmte Merkmale verpacken. So fällt auf, dass viele Pflanzen mit einem hohen ätherischen Ölgehalt zur Familie der Lippenblütler gezählt werden. Pflanzen mit dieser Eigenschaft fördern bei uns durch Anregung der Magensäfte die Verdauung. Salbei verfügt ja auch reichlich über Bitterstoffe, die diese Argumentation unterstreichen.

Anwendungen

Akut

Salbei wird bei Mund-, Zahnfleisch-, Hals- und Nebenhöhlenentzündungen, Halsentzündungen, Heiserkeit und Kehlkopfentzündungen eingesetzt. Innerlich wird Salbei akut bei Verdauungsstörungen, Blähungen, Entzündungen der Darmschleimhaut und bei Durchfall angewendet.

Kur

Als Kur bei übermässiger Schweissbildung, Hitzewallungen während den Wechseljahren und zum Abstillen

Tee

Ein Tee kann mit getrockneten oder frischen Salbeiblättern zubereitet werden. 3 Gramm der Blätter mit heissem, nicht siedendem Wasser übergiessen und 10 Minuten zugedeckt ziehen lassen.Bei Magen-Darm-Beschwerden Tee nur 5 Minuten ziehen lassen und schluckweise trinken. Eine Teezubereitung eignet sich ausserdem zum Gurgeln und für Spülungen.

Tinktur

Die Tinktur wird innerlich in Form einer hochwertigen spagyrischen oder einer Frischpflanzen-Urtinktur verwendet. Für Kinder und Erwachsene geeignet. Eine korrekte Anwendung besteht aus 3 mal 2 Sprüher unter die Zunge, oder 3 mal 20 – 30 Tropfen mit etwas Wasser verdünnt.

Wirkung

Die Salbeiblätter haben östrogene Eigenschaften, wirken antibakteriell, pilzhemmend (fungistatisch), virushemmend (virustatisch), zusammenziehend (adstringierend), sekretionsfördernd und schweisshemmend.

Wirkstoffgruppe: ätherische Öle

Hinweis

Während der Schwangerschaft sollte Salbei weder als Tee noch als Tinktur eingenommen werden. Bei längerer Anwendung können Krämpfe auftreten. Daher bei Kuren stets Pausen einbauen.

Rosmarin – Rosmarinus officinalis

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Wärmesuchende finden mit der Einnahme von Rosmarin Unterstützung. Die Pflanze erwärmt unseren Körper von innen her. Schön und gut, aber wie soll das funktionieren? Rosmarin enthält Wirkstoffe, welche die Durchblutung des Herzens fördern. Weiter wird die Sekretion der Magensäfte angeregt und somit die Verdauung aktiviert. Diese Tätigkeiten fördern generell die Durchblutung, was zu einer Wärmeempfindung führt. Der lateinische Name „Rosmarinus officinalis“ hat einen Bezug zur Herkunft der Pflanze. Der Wortteil „marin“ bezeichnet das Meer und die mediterrane Klimavorliebe von Rosmarin. Importierter Rosmarin stammt hauptsächlich aus Spanien, Marokko oder Tunesien. Interessant ist der geschichtliche Hintergrund. Die Verwendung als Arzneimittel kam erst viel später vor. Eines der ersten Mittel war das aus dem 16. Jahrhundert stammende Aqua Reginae Hungariae. Es wurde aus frischen Rosmarinblüten mit Alkohol zusammen destilliert. Seinen Namen hat es davon, dass es die Königin Isabella von Ungarn so verjüngt haben soll, dass ein König aus Polen die 72-Jährige heiraten wollte.

Beim genaueren Betrachten des Strauchs könnte man meinen, die kleinen Blätter ähneln einer Flamme. Mithilfe dieser Signatur wurden die Verwendungen der Pflanze bei kalten Füssen erklärt. Um den Kreislauf am Morgen anzuregen, wirkt ein Fussbad mit Rosmarinöl Wunder. Die Blutzirkulation wird angeregt und die Morgenmüdigkeit verschwindet.

Anwendungen

Akut

Innerlich bei Befindlichkeitsstörungen wie Völlegefühl, Blähungen und in Kombination mit Pfefferminze bei krampfartigen Magen-Darm-Gallenstörungen. Nerventonikum

Kur

Bei stetig kalten Füssen, Durchblutungsstörungen, Herzschwäche, allgemeinen Schwächezuständen und bei Muskel- und Gelenkrheuma.

Tee

Etwa 1 Teelöffel (2 g) der Blätter mit heissem, nicht kochendem Wasser übergiessen und nach zehn Minuten durch ein Teesieb geben. Zur äusserlichen Anwendung 50 g der Pflanze mit einem Liter Wasser aufkochen und anschliessend 30 Minuten zugedeckt stehen lassen. Pflanzenbestandteile entfernen und die Lösung einem Fuss- oder Vollbad zugeben.

Tinktur

Die Urtinktur wird äusserlich bei Kopfschmerzen direkt auf die Schläfe eingerieben. Innerlich in Form einer hochwertigen spagyrischen oder einer Frischpflanzen-Urtinktur verwenden. Eine korrekte Anwendung besteht aus 3 mal 2 Sprüher unter die Zunge, oder 3 mal 20 – 30 Tropfen mit etwas Wasser verdünnt.

Wirkung

Krampflösend (spasmolytisch), durchblutungsfördernd (Koronardurchfluss), tonisierend und magensekretionsfördernd

Wirkstoffgruppe: ätherische Öle

Hinweis

Zubereitungen mit Rosmarin sollten während der Schwangerschaft nicht eingenommen werden.

Bei Konzentrationsmangel eignet sich ein mit Rosmarinöl beträufeltes Taschentuch. Um den Energiefluss im Kopf bei Prüfungen anzuregen, kann daran gerochen werden.

Rosenwurz – Rhodiola rosea

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Als Stress bezeichnen wir äussere Einflüsse auf unseren Körper. In der richtigen Dosierung zugefügt, stärken diese Einflüsse unseren Körper und bringen ihn in seiner Entwicklung weiter. Nehmen diese Einflüsse jedoch stark zu, leiden wir unter den daraus resultierenden Symptomen. Dies kann so weit gehen, dass wir den täglichen Anforderungen nicht mehr gewachsen sind. Arbeitsmüde und lustlos gleiten wir durch die Tage und suchen nach Gründen dieses Zustands. Hier hilft meistens nur noch eine gehörige Portion Ferien und Ruhe. Die Pflanzenwelt bietet in Stresssituationen auch Unterstützung. Rosenwurz ist eine Pflanze, die mit ihren Inhaltsstoffen zur Linderung bei Stresssymptomen ihren Teil beisteuern kann. Rosenwurz wächst in den arktischen Gebieten von Skandinavien, in Russland, Tibet und China und ist wie ein Kaktus eine sukkulente Pflanze mit sehr dicken Blättern. Rosenwurz ist eine mehrjährige Pflanze und wird bis zu sechzig Zentimeter hoch. Die Pflanzen kommen zwar mit kalten Temperaturen sehr gut zurecht, brauchen aber viel Licht. Die frische Wurzel hat durch das darin enthaltene Geraniol einen typischen Rosenduft, was der Pflanze auch ihren deutschen Namen gab. Nach etwa vier Jahren können die Wurzeln und das Rhizom geerntet werden, um daraus einen heilenden alkoholischen Extrakt herzustellen. Als Heilpflanze wird Rosenwurz schon seit Jahrhunderten geschätzt und verwendet. Die alten Griechen und die Wikinger brauchten bereits Rosenwurz, um die körperlichen und geistigen Strapazen des Alltags besser zu bewältigen. In der Neuzeit wurde Rosenwurz zum Beispiel in Russland häufig bei Kosmonauten und Sportlern eingesetzt, damit diese leistungsfähiger wurden. Durch eine Senkung des Stresshormons Cortisol wird der Geist beruhigt und durch eine Erhöhung der Energieproduktion wird der Körper aktiviert. Somit führt diese Pflanze zu mehr Gelassenheit und mehr Energie zugleich. Im Rahmen eines Versuchs wird Rosenwurz auch in der Schweiz auf Feldern im Wallis kultiviert.

Anwendungen

Kur

Das Anwendungsgebiet umfasst hauptsächlich körperliche und geistige Symptome bei Stress und Überarbeitung wie zum Beispiel Müdigkeit, Erschöpfung, Reizbarkeit und Anspannung.

Tee

In traditioneller Anwendung (Russland, Skandinavien) wird Rosenwurztee angewendet. Bei uns ist er nicht verbreitet.

Tinktur

Die Urtinktur wird innerlich angewendet. 3 mal täglich 30 Tropfen sollten über mindestens drei Monate angewendet werden. Die Tinktur dient als Rohstoff für die Herstellung der Rosenwurztabletten.

Wirkung

Reduziert das Stresshormon Cortisol und steigert die Energieproduktion. Die Wirkung von Rosenwurz ist auf das Vorhandensein von verschiedenen Wirkstoffen wie Rosavinen, Salidrosid und Tyrosol zurückzuführen. Genauere Beschreibungen liegen momentan reduziert vor. Wirkstoffgruppe: Phenolglykoside

Hinweis

Es gilt, ein möglichst ausgeglichenes Arbeits- und Ruhegleichgewicht zu finden. Anders gesagt heisst das: Je mehr Stressfaktoren auf unseren Körper einwirken, desto ausgeprägter sollten die Ruhephasen sein. Um eine erholsame Ruhephase zu gestalten, kann autogenes Training, Bewegung an der frischen Luft oder ruhiges und bewusstes Dehnen der Muskulatur helfen.

Schlüsselblume – Primula veris

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Das markanteste Merkmal der Schlüsselblume ist ihre Blüte. Ihr stark leuchtendes Gelb sticht direkt ins Auge und hebt sie von den anderen Pflanzen ab. Im Frühling ist sie dank diesen Eigenschaften auf unseren Wiesen und an Waldrändern leicht zu finden. Ihre Ausbreitung erstreckt sich bis nach Asien und endet eigentlich nur im hohen Norden. In der mittelalterlichen Zeit analysierten die Wissenschaftler das Aussehen der Pflanzen sehr genau, um mithilfe der Signaturlehre die Wirkungen der Pflanze auf den menschlichen Körper zu definieren. Der lateinische Name der Schlüsselblume lautet „Primulae veris“ und bedeutet im übertragenen Sinn „Erstling im Frühling“ und bezeichnet damit die frühe Blütezeit. Der deutsche Name Schlüsselblume bezieht sich auf die Ähnlichkeit der Blume mit einem Schlüsselbund.

Dank der wärmenden Eigenschaft der Blume eignet sie sich bei Beschwerden, die durch Kälteeinfluss entstanden sind und sich durch Wärme verbessern. Bei Erkältungskrankheiten hilft die Schlüsselblume, die Bronchien von Schleim zu befreien und stärkt den ganzen Körper. Bei Gicht und Rheuma unterstützt sie den Stoffwechsel, damit Abbauprodukte aus dem Körper gebracht werden können. Die Schlüsselblume kann als Tinktur, Spagyrik oder Tee innerlich und äusserlich angewendet werden.

Anwendungen

Akut / Kur

Katarrhe der oberen Luftwege, Reizlinderung bei Husten und in der Volksmedizin bei Kopfschmerzen, Herz- und Kreislaufbeschwerden mit Schwindelgefühl und chronischen Nieren- und Blasenentzündungen. Im Frühling als stoffwechselanregendes Mittel.

Tee

Katarrhe der oberen Luftwege, Reizlinderung bei Husten und in der Volksmedizin bei Kopfschmerzen, Herz- und Kreislaufbeschwerden mit Schwindelgefühl und chronischen Nieren- und Blasenentzündungen. Im Frühling als stoffwechselanregendes Mittel.

Tinktur

Die Tinktur wird innerlich in Form einer hochwertigen spagyrischen oder einer Frischpflanzen-Urtinktur verwendet. Für Kinder und Erwachsene geeignet. Eine korrekte Anwendung besteht aus 3 mal 2 Sprüher unter die Zunge, oder 3 mal 20 – 30 Tropfen mit etwas Wasser verdünnt.

Wirkung

Die Schlüsselblume wirkt leicht entwässernd (diuretisch), auswurfsfördernd (expektorierend) und schleimlösend (sekretolytisch).

Wirkstoffgruppe: Phenol-Glykoside

Hinweis

Die spagyrisch hergestellte Tinktur kann überall dort, wo Schleim gelöst und abtransportiert werden muss, eingesetzt werden. In einer Kombination mit Goldrute wirkt Schlüsselblume hervorragend bei chronischen Nieren- und Blasenproblemen. Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen können nur durch eine Überdosierung auftreten.

Pelargonium – Pelargonium sidoides

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Dieser südafrikanische Strauch zählt, botanisch betrachtet, zu den Geranienarten, wird bis zu einem halben Meter hoch und fällt durch seine lilafarbenen Blüten auf. Der Extrakt wird aus der knolligen roten Wurzel hergestellt, die nach dreijährigem Wachstum am meisten Wirkstoffe enthält. Unter dem Namen Umckaloabo – man nimmt an, dass dies in südafrikanischer Zulu-Sprache gleichbedeutend mit «schwerer Husten» ist – ist in Deutschland bereits seit 1983 ein alkoholischer Auszug auf dem Markt. Aufgrund seiner infekthemmenden und immunsystemstärkenden Eigenschaften gilt dieses pflanzliche Arzneimittel als Geheimtipp. Ein Engländer, der um 1900 in Südafrika von einem lokalen Heiler mit einem Pelargoniumpräparat von Tuberkulose befreit wurde, brachte die Tinktur mit Erfolg auf den Markt. Ein hochwertiger Pelargoniumextrakt ist eine wertvolle Alternative zur konventionellen Therapie von Erkältungen und Atemwegserkrankungen mit Antibiotika. Er wird von Experten aufgrund neuster Untersuchungen als «Infekt-Blocker» taxiert und fördert keine Resistenzen. Bei korrekter Dosierung kann die Tinktur erfolgreich mit anderen Grippe- und Erkältungsmitteln kombiniert werden. Erwiesenermassen ist die Verträglichkeit auch bei Kindern ausgezeichnet.

Anwendungen

Akut

Pelargonium wird bei akuter Bronchitis, Hals- und Rachenentzündungen, Mandelentzündungen, Reizhusten, bei fiebrigen Erkältungskrankheiten und bei Husten mit Verschleimung angewendet.

Kur

Als Aufbaumittel (Tonikum) zur Abwehr einer Grippe oder einer Erkältung. Bei chronischen Atemwegsbeschwerden wie Bronchitis und als schleimlösendes Mittel bei Nebenhöhlenentzündungen und Stockschnupfen.

Tee

Pelargoniumwurzel wird als Tee nicht verwendet

Tinktur

Die Tinktur wird innerlich in Form einer hochwertigen spagyrischen oder einer Frischpflanzen-Urtinktur verwendet. Für Kinder und Erwachsene geeignet. Positive Erfahrungen mit Pelargonium wurden bei Kindern bereits ab 6 Monaten gemacht. Eine korrekte Anwendung besteht aus 3 mal 2 Sprüher unter die Zunge, oder ab 6 Jahren 3 mal 20 – 30 Tropfen mit etwas Wasser verdünnt. Kinder unter 6 Jahren nehmen 3 mal 10 Tropfen mit etwas Wasser ein.

Wirkung

Innerlich wirkt Pelargonium gegen Bakterien und Viren (antibakteriell und antiviral), immunsystemstärkend (immunmodulierend), schleimlösend (expektorierend) und zellschützend (zytoprotektiv).

Wirkstoffgruppe: Cumarin Glykoside

Hinweis

Bei gleichzeitiger Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten, während der Schwangerschaft und Stillzeit und bei schweren Leber- und Nierenerkrankungen muss die Einnahme mit einer Fachperson besprochen werden.