Juli 2017

Schlüsselblume – Primula veris

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Das markanteste Merkmal der Schlüsselblume ist ihre Blüte. Ihr stark leuchtendes Gelb sticht direkt ins Auge und hebt sie von den anderen Pflanzen ab. Im Frühling ist sie dank diesen Eigenschaften auf unseren Wiesen und an Waldrändern leicht zu finden. Ihre Ausbreitung erstreckt sich bis nach Asien und endet eigentlich nur im hohen Norden. In der mittelalterlichen Zeit analysierten die Wissenschaftler das Aussehen der Pflanzen sehr genau, um mithilfe der Signaturlehre die Wirkungen der Pflanze auf den menschlichen Körper zu definieren. Der lateinische Name der Schlüsselblume lautet „Primulae veris“ und bedeutet im übertragenen Sinn „Erstling im Frühling“ und bezeichnet damit die frühe Blütezeit. Der deutsche Name Schlüsselblume bezieht sich auf die Ähnlichkeit der Blume mit einem Schlüsselbund.

Dank der wärmenden Eigenschaft der Blume eignet sie sich bei Beschwerden, die durch Kälteeinfluss entstanden sind und sich durch Wärme verbessern. Bei Erkältungskrankheiten hilft die Schlüsselblume, die Bronchien von Schleim zu befreien und stärkt den ganzen Körper. Bei Gicht und Rheuma unterstützt sie den Stoffwechsel, damit Abbauprodukte aus dem Körper gebracht werden können. Die Schlüsselblume kann als Tinktur, Spagyrik oder Tee innerlich und äusserlich angewendet werden.

Anwendungen

Akut / Kur

Katarrhe der oberen Luftwege, Reizlinderung bei Husten und in der Volksmedizin bei Kopfschmerzen, Herz- und Kreislaufbeschwerden mit Schwindelgefühl und chronischen Nieren- und Blasenentzündungen. Im Frühling als stoffwechselanregendes Mittel.

Tee

Katarrhe der oberen Luftwege, Reizlinderung bei Husten und in der Volksmedizin bei Kopfschmerzen, Herz- und Kreislaufbeschwerden mit Schwindelgefühl und chronischen Nieren- und Blasenentzündungen. Im Frühling als stoffwechselanregendes Mittel.

Tinktur

Die Tinktur wird innerlich in Form einer hochwertigen spagyrischen oder einer Frischpflanzen-Urtinktur verwendet. Für Kinder und Erwachsene geeignet. Eine korrekte Anwendung besteht aus 3 mal 2 Sprüher unter die Zunge, oder 3 mal 20 – 30 Tropfen mit etwas Wasser verdünnt.

Wirkung

Die Schlüsselblume wirkt leicht entwässernd (diuretisch), auswurfsfördernd (expektorierend) und schleimlösend (sekretolytisch).

Wirkstoffgruppe: Phenol-Glykoside

Hinweis

Die spagyrisch hergestellte Tinktur kann überall dort, wo Schleim gelöst und abtransportiert werden muss, eingesetzt werden. In einer Kombination mit Goldrute wirkt Schlüsselblume hervorragend bei chronischen Nieren- und Blasenproblemen. Nebenwirkungen wie Übelkeit und Erbrechen können nur durch eine Überdosierung auftreten.

Pelargonium – Pelargonium sidoides

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Dieser südafrikanische Strauch zählt, botanisch betrachtet, zu den Geranienarten, wird bis zu einem halben Meter hoch und fällt durch seine lilafarbenen Blüten auf. Der Extrakt wird aus der knolligen roten Wurzel hergestellt, die nach dreijährigem Wachstum am meisten Wirkstoffe enthält. Unter dem Namen Umckaloabo – man nimmt an, dass dies in südafrikanischer Zulu-Sprache gleichbedeutend mit «schwerer Husten» ist – ist in Deutschland bereits seit 1983 ein alkoholischer Auszug auf dem Markt. Aufgrund seiner infekthemmenden und immunsystemstärkenden Eigenschaften gilt dieses pflanzliche Arzneimittel als Geheimtipp. Ein Engländer, der um 1900 in Südafrika von einem lokalen Heiler mit einem Pelargoniumpräparat von Tuberkulose befreit wurde, brachte die Tinktur mit Erfolg auf den Markt. Ein hochwertiger Pelargoniumextrakt ist eine wertvolle Alternative zur konventionellen Therapie von Erkältungen und Atemwegserkrankungen mit Antibiotika. Er wird von Experten aufgrund neuster Untersuchungen als «Infekt-Blocker» taxiert und fördert keine Resistenzen. Bei korrekter Dosierung kann die Tinktur erfolgreich mit anderen Grippe- und Erkältungsmitteln kombiniert werden. Erwiesenermassen ist die Verträglichkeit auch bei Kindern ausgezeichnet.

Anwendungen

Akut

Pelargonium wird bei akuter Bronchitis, Hals- und Rachenentzündungen, Mandelentzündungen, Reizhusten, bei fiebrigen Erkältungskrankheiten und bei Husten mit Verschleimung angewendet.

Kur

Als Aufbaumittel (Tonikum) zur Abwehr einer Grippe oder einer Erkältung. Bei chronischen Atemwegsbeschwerden wie Bronchitis und als schleimlösendes Mittel bei Nebenhöhlenentzündungen und Stockschnupfen.

Tee

Pelargoniumwurzel wird als Tee nicht verwendet

Tinktur

Die Tinktur wird innerlich in Form einer hochwertigen spagyrischen oder einer Frischpflanzen-Urtinktur verwendet. Für Kinder und Erwachsene geeignet. Positive Erfahrungen mit Pelargonium wurden bei Kindern bereits ab 6 Monaten gemacht. Eine korrekte Anwendung besteht aus 3 mal 2 Sprüher unter die Zunge, oder ab 6 Jahren 3 mal 20 – 30 Tropfen mit etwas Wasser verdünnt. Kinder unter 6 Jahren nehmen 3 mal 10 Tropfen mit etwas Wasser ein.

Wirkung

Innerlich wirkt Pelargonium gegen Bakterien und Viren (antibakteriell und antiviral), immunsystemstärkend (immunmodulierend), schleimlösend (expektorierend) und zellschützend (zytoprotektiv).

Wirkstoffgruppe: Cumarin Glykoside

Hinweis

Bei gleichzeitiger Einnahme von blutverdünnenden Medikamenten, während der Schwangerschaft und Stillzeit und bei schweren Leber- und Nierenerkrankungen muss die Einnahme mit einer Fachperson besprochen werden.

 

Passionsblume – Passiflora incarnata

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Die Passionsblume hat ihren Ursprung in warmen klimatischen Bedingungen. Sie bevorzugt Länder wie Zentral- und Südamerika. Seit dem 17. Jahrhundert ist sie auch in Europa bekannt. Sobald die Pflanze mit Frost in Kontakt kommt, bekundet sie Mühe. In der Schweiz kann sich nur eine Art der Passionsblume den Wetterbedingungen anpassen und überleben. Diese Art trägt den lateinischen Namen Passiflora incarnata. Passiflora wird abgeleitet vom lateinischen „passio“ und „flos“. Diese beiden Ausdrücke bilden zusammen eine Bezeichnung in der Art „Leidensblume“. In früheren Zeiten war man der Auffassung, dass die Blüten die Marterwerkzeuge für eine Kreuzigung darstellen. Die ausdauernde Passionsblume kann mehrere Meter in die Höhe wachsen und sich mit allem verwickeln, was ihr in den Weg kommt. Die kleinen Spiralen, welche aus den Blattachsen entstehen, helfen der Pflanze, sich festzuhalten. Dank der Schönheit der Blüten wird die Passionsblume immer gern auch als Zierpflanze in Wohnungen oder Gartenhäusern angepflanzt. Die Passionsblume findet ihre Anwendung bei Unruhe und nervlichen Überbelastungen, die zu Einschlafstörungen führen können. Bei korrekter Einnahme vermittelt sie ein Gefühl von Gelassenheit. Dadurch kann die Pflanze bei Spannungszuständen auch während des Tages angewendet werden. Bei Schlafrhythmusstörungen, welche durch Erschöpfungszustände ausgelöst werden können, verwendet man die Passionsblume als Energiespender. In diesem Fall profitieren wir von der grossen Vitalität dieser Pflanze.

Anwendungen

Akut

Nervöse Unruhezustände, Spannungszustände mit Angst und Verkrampfung, fördert die Schlafbereitschaft und wirkt bei Ein- und Durchschlafstörungen.

Kur

Psychische Unruhezustände, Schlafstörungen wie Ein- und Durchschlafprobleme. Sollten diese Probleme periodisch wiederkehren, sollte eine Fachperson (Arzt, Apotheker oder Drogist) konsultiert werden.

Tee

2 Gramm der fein geschnittenen Pflanze werden mit heissem Wasser übergossen und nach 10 Minuten abgesiebt. 2 – 3 Tassen Tee können tagsüber oder vor dem Schlafengehen getrunken werden.

Tinktur

Die Tinktur wird innerlich in Form einer spagyrischen oder einer Frischpflanzen-Urtinktur verwendet. Für Kinder und Erwachsene geeignet.

Wirkung

Beruhigend (sedativ), krampflösend (spasmolytisch).

Wirkstoffgruppe: Flavon Glykoside

Hinweis

Besonders bei Kindern und älteren Leuten dient Passionsblume bei Schlaflosigkeit und innerer Unruhe in Teekuren und spagyrischen Essenzen als ideales Mittel. In Kombination mit Weissdorn wirkt Passionsblume leistungssteigernd.

Mariendistel – Silybum marianum

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Die Mariendistel ist eine jener Pflanzen, die uns schon aus grösserer Entfernung die Bestimmung leicht macht. Umringt von spitzigen Stacheln thront die violette Korbblüte zuoberst auf der Spitze des kakteenartigen Pflanzengerüsts. Die ganze Pflanze erscheint in ihrer stattlichen Grösse von einem Meter fünfzig als sehr mächtig und hinterlässt beim Entdecker einen unvergesslichen Eindruck. Mariendistel ist bei uns heimisch, kommt jedoch verbreiteter in südlicheren Ländern vor. Sie bevorzugt warmes und eher trockenes Wetter. Der lateinische Name, Cardui mariae, kennzeichnet die Zugehörigkeit der Pflanze zu den Distelarten. Wenn wir genau auf die Blätter achten, erkennen wir feine weisse Striche. Dank diesem Detail kam die Mariendistel zu einem weiteren Namen, der Milchdistel. Wie in ihrem Aussehen ist die Mariendistel auch in ihrer Wirkung einzigartig. Keine andere Pflanze hat einen intensiveren Bezug zu einer geschädigten Leber. In der Medizin wird von dieser Wirkung schon sehr lange Gebrauch gemacht. So dient der Extrakt aus den Mariendistelfrüchten als Lebensretter bei Vergiftungen mit Knollenblätterpilzen. Die Wirkung von Mariendistel kann im Grunde auf drei Eigenschaften zurückgeführt werden, nämlich auf die Radikalfängerfunktion, die Antioxidansfunktion und die Funktion, die Leber zu stabilisieren. Daher kann die Mariendistel für Therapien der Leberregeneration verwendet werden.

Anwendungen

Akut

Zur unterstützenden Behandlung funktioneller Leber- und Gallenbeschwerden.

Kur

Zur Regeneration der Leber nach Überbelastung. Folglich auch bei generellen degenerativen Lebererkrankungen. Ferner bei Verdauungsbeschwerden und Hämorrhoiden.

Tee

In Teezubereitungen kommt Mariendistel eher selten zum Einsatz. Die bevorzugten Pflanzenteile eignen sich besser zur Herstellung von Urtinkturen.

Tinktur

Die spagyrische Tinktur wird vielfach zur Unterstützung des Stoffwechsels bei erhöhten Leberbelastungen angewendet. Gegenanzeigen und Nebenwirkungen sind bis heute keine bekannt. 3 mal täglich 30 Tropfen mit etwas Wasser verdünnen und einnehmen.

Wirkung

Radikalfänger- und Antioxidansfunktion bei leberschädigenden Giften, (antihepatoxisch) Stabilisierung der Leberzellmembrane und eine Stimulierung der Proteinbiosynthese und damit der Leberregeneration.

Wirkstoffgruppe: Flavon-Glykoside (Silymarin)

Hinweis

Bei den Recherchen bin ich auf einen interessanten Hinweis gestossen: „Die stachlige Pflanze darf nicht auf dem Ofen einer Wirtsstube aufbewahrt werden, da sonst unter den Gästen garantiert Streit ausbricht“ (Madaus 1938)